Aldi und der Bauernverband zeigen sich zufrieden nach den aktuellen Milchpreisverhandlungen. Jetzt muss das Geld nur noch bei den Landwirten ankommen.
Aldi Nord und Aldi Süd haben die vorverlegten Verhandlungen mit den Milchproduzenten abgeschlossen. „Für uns als verantwortungsvollen Handelspartner ist neben den allgemein gültigen Gesetzen von Angebot und Nachfrage auch ein leistungsbezogener und damit fairer Preis für die Milchindustrie und insbesondere für die deutschen Landwirte wichtig“, so Christoph Schwaiger, internationaler Einkäufer bei Aldi Süd. Der Einkaufspreis für Milch liege mit dem aktuellen Abschluss sogar über den letzten Runden.
Aldi bezahlt über Marktpreis
Verhandelt wurden die Preise für frische und haltbare Vollmilch (3,5 % und 1,5 %). Die seit Monaten sinkende Nachfrage auf dem Weltmarkt hat die Preise für Milcherzeugnisse unter Druck gesetzt. Am 10. März lag der Kieler Börsenmilchwert für Magermilch und Butter bei rund 32,38 Cent – Anfang Januar noch bei rund 36,56 Cent. Aldi betont, dass man im Umgang mit dieser für die Landwirtschaft schwierigen Entwicklung den konstruktiven Dialog mit Politikern und dem Bauernverband sucht. „Wir stehen für langfristige, partnerschaftliche Beziehungen mit unseren Lieferanten“, sagte Jürgen Schwall, verantwortlich für den internationalen Einkauf bei Aldi Nord. „So haben wir in den aktuellen Milchpreisverhandlungen ungeachtet der international negativen Marktwicklungen zu einem Preis abgeschlossen, der die hohen Qualitätsstandards der deutschen Milchindustrie widerspiegelt. Wir zahlen somit mehr, als wir gemäß der Marktlage hätten akzeptieren müssen.” Laut Lebensmittelzeitung bezahlt Aldi 5 Cent mehr pro Liter Milch. Schwall geht davon aus, dass ein angemessener Teil bei den Landwirten ankomme und nicht in der Wertschöpfungskette der Milchindustrie hängen bleibe.
Bauernverband begrüßt Ergebnis der Verhandlungen
Der Deutsche Bauernverband (DBV) ist mit dem Ergebnis zufrieden, fordert aber die Ausdehnung der Tendenz auf andere Milchprodukte. „Der Abschluss von Aldi ist ein erster wichtiger Schritt für uns Milchbauern. Die anderen Unternehmen müssen jetzt diesem Beispiel folgen”, kommentiert DBV-Milchpräsident Karsten Schmal. Diese Richtung müsse auch für alle anderen Milchprodukte gelten. „Da nur etwa 10 Prozent der deutschen Rohmilch zu Trinkmilch verarbeitet werden, sind auch Käse, Quark, Joghurt, Sahne und andere Milchprodukte entscheidend”, so Schmal. Die Molkereien seien nun gefordert, den erzielten Mehrerlös auch an die Bauern weiterzureichen.
Aldi hatte die Verhandlungen für die Milchpreise in diesem Jahr früher aufgenommen, da erstmals der internationale Einkauf von Aldi Süd im Namen beider Häuser die Gespräche führte.