16.000 Menschen haben sich bereits über daslandhilft.de gemeldet. Verbände fordern sozialpolitische Anpassung während der Coronakrise als Arbeitsanreiz.

Nach wie vor gilt ein Einreisestopp für Saisonarbeitskräfte aus dem EU-Ausland. Das soll dazu beitragen, die Ausbreitung des Coronavirus COVID-19 einzudämmen. Die Coronakrise stellt gerade Betriebe mit Sonderkulturen sowie Obstbauern vor ein Problem: Deutschlandweit fehlen bis zu 300.000 Arbeitskräfte. Vergangene Woche hat der Bundesverband der Maschinenringe zusammen mit dem Bundeslandwirtschaftsministerium ein Internetportal online gestellt, in dem sich Menschen melden können, die in der Landwirtschaft helfen wollen. Wie mdr.de berichtet, haben sich laut Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckler über daslandhilft.de bereits 16.000 Menschen gemeldet, die Landwirte unterstützen wollen.

Weitere Maßnahmen zur Eindämmung der Coronakrise

Verbände, darunter der Deutsche Bauernverband (DBV) und der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft, setzen sich derweil für sozialverträgliche Lösungen ein. Die kommenden Wochen seien nach Aussage der Branchenvertreter besonders kritisch, da Pflanzarbeiten erledigt werden müssen, die die Grundlage für die Ernten der nächsten Monate bilden. Nun gelte es, die entstandene Lücke zu füllen und kurzfristig Menschen in und aus Deutschland für diese Arbeiten zu gewinnen. Dafür müssten nach Ansicht der Unterzeichner über die bereits mit dem Sozialschutz-Paket geplanten Maßnahmen hinaus weitere Anreize – kurzfristig und befristet – geschaffen werden.

Dazu zählen insbesondere:

  • eine Anhebung der Entgeltgrenze für eine geringfügig entlohnte Beschäftigung (450-Euro-Job)
  • die Aussetzung der Prüfung auf Berufsmäßigkeit als Voraussetzung einer kurzfristigen Beschäftigung
  • eine Verbesserung der nur geringen Hinzuverdienstmöglichkeiten unter anderem für Arbeitslose und Asylbewerber
  • eine weitere Anhebung der Hinzuverdienstgrenzen für Bezieher von Kurzarbeitergeld