Laut BUND Naturschutz hat der Regen der letzten Wochen nicht viel gebracht. Der Verband sieht ein grundlegendes Problem im Umgang mit den Böden.
- Starker Regen mindert den Ertrag
- Böden können kaum Wasser aufnehmen
- Bodenorganismen bauen Humus auf
- BUND: Reduzierung von Pestiziden schützt Bodenorganismen
Trotz guter Ernteaussichten 2023 haben die trockenen Monate Anfang des Jahres und die Dürreperioden in den Jahren zuvor insgesamt den Böden zugesetzt. Dass es nun die letzten Wochen vermehrt regnet, ist zwar wichtig – gleichzeitig erschweren die Niederschläge die Ernte und insbesondere Starkregenereignisse mindern zum Teil auch den Ertrag. Darauf macht der BUND Naturschutz aufmerksam. Ernteeinbußen entgegenwirken könne man laut BUND durch schonende Bodenbearbeitung.
„Die Landwirtschaft ist wie kaum ein anderer Wirtschaftszweig vom Wetter und Klima beeinflusst. In diesem Jahr fehlten vor allem zu Beginn der Wachstumsperiode im Mai und Juni Niederschläge und es war zudem sehr heiß. Der in den letzten Wochen einsetzende Regen verbesserte die Erntemengen, erschwert aber gleichzeitig die Ernte selbst”, sagt Maximilian Heller, wissenschaftlicher Mitarbeiter Landnutzung beim BUND: In Summe seien die Böden in Deutschland immer noch zu trocken. “Die Klimakrise ist Realität für Bäuerinnen und Bauern. Und das bedeutet für die Landwirtschaft ein grundsätzliches Umdenken, was, wo und wie angebaut wird”, so Heller.
Trotz Regen: Böden können Wasser kaum halten
Die Bewirtschaftung von Ackerflächen wie auch die angebauten Kulturen müssten an die veränderten Klimabedingungen angepasst werden, heißt es vom BUND. Durch den Umgang mit landwirtschaftlichen Flächen und nach mehreren Dürren in Folge seien viele Böden am Ende und könnten Wasser kaum halten. Laut dem Verband spielen Bodenorganismen wie Regenwürmer, Ameisen und Bakterien eine entscheidende Rolle für die Widerstandskraft der Böden gegenüber Trockenheit. Sie bauen den Humus auf, der Wasser speichern kann und lockern den Boden auf, damit Feuchtigkeit eindringt und nicht einfach oberirdisch abfließt.
BUND: “Pestizide schädigen Mikroorganismen”
Der BUND sieht in der Reduzierung von Pestiziden einen essentiellen Schritt gegen die Folgen der Trockenheit. Denn Pflanzenschutzmittel schädigen laut Verband die wichtigen Bodenorganismen. Die durchschnittlich 2,8 Kilogramm Pestizide pro Hektar, die ausgebracht werden, seien zu hoch, heißt es. Der BUND fordert die Bundesregierung auf, die Ausbringung von Pestiziden bis 2030 mindestens um die Hälfte zu reduzieren.