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Foto: pixabay (Symbolbild)

EU-Auflagen: Was bedeutet Farm-to-Fork für Landwirte?

Die EU-Kommission hat die sogenannte Farm-to-Fork-Strategie vorgelegt. Diese geht mit höheren Auflagen für Landwirte einher.

Im Rahmen der „Green-Deal“-Dachstrategie, deren Ziel die Klimaneutralität bis 2050 ist, hat die Europäische Kommission die sogenannte Farm-to-Fork-Strategie vorgelegt. Diese enthält Vorgaben für die Landwirtschaft, die zur Umsetzung des Klimazieles beitragen sollen. Damit das Ziel erreicht wird, erwartet die EU-Kommission die Umsetzung von „Farm-to-Fork“ bis 2030. Das Beratungsunternehmen GMC hat analysiert, was die neue Strategie für Landwirte bedeutet. Der Deutsche Bauernverband (DBV) warnt vor Auswirkungen durch die höheren Auflagen.

Höhere Auflagen und mehr Ökolandwirtschaft

Die Landwirtschaft soll folgende Punkte bis 2030 erfüllen:

∎ Halbierung des Einsatzes schädlicher Pflanzenschutzmittel
∎ Reduzierung des Einsatzes von Düngemitteln um 20 Prozent
Ökolandbau besitzt einen Mindestanteil von 25 Prozent der Flächen in Europa
∎ Biodiversität besitzt einen Mindestanteil von 10 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzflächen
∎ Reduzierung des Einsatzes von Antibiotika für Nutztiere um 50 Prozent

Rukwied: „Generalangriff auf gesamte Landwirtschaft“

Bauernverband kritisiert die vorgelegte Strategie und macht darauf aufmerksam, dass die Landwirte ihren Teil zu einem verbesserten Umwelt- und Biodiversitätsschutz beitragen wollen. Die Transformation der Lebensmittelerzeugung funktioniert laut DBV aber nur in Kooperation mit der Industrie und den Verbrauchern. „Wir wollen den Weg hin zu einer umweltfreundlichen Landwirtschaft weitergehen und weiterentwickeln. Aber dieser Vorschlag ist der falsche Weg. Er ist ein Generalangriff auf die gesamte europäische Landwirtschaft“, so Bauernpräsident Joachim Rukwied. In den vorgelegten Strategiepapieren seien dringend notwendige Anpassungen, ausgelöst durch die Corona-Pandemie, nicht berücksichtigt worden. „Die Ernährungs- und Versorgungssicherheit der Menschen in Europa mit heimischen Nahrungsmitteln muss in den Mittelpunkt dieser Strategie gerückt werden“, sagte Rukwied. Um eine produktive, wettbewerbsfähige und ressourcenschonende Landwirtschaft zu erreichen, müsse statt auf neue Auflagen verstärkt auf Kooperation gesetzt werden. Rukwied befürchtet, dass die Landwirte mit den Kosten alleine gelassen werden. Die Konsequenz wäre laut dem DBV-Präsidenten, dass die Lebensmittelproduktion in Drittstaaten abwandern würde