Einbruchsdelikte, ob in Privathäusern oder Unternehmen, haben in den letzten Jahren stark zugenommen. Gerade in ländlich strukturierten Regionen, wie den ostdeutschen Bundesländern, trifft es immer wieder landwirtschaftliche Betriebe. Alleine in Sachsen wurde im Jahr 2011 ganze 275 mal in Agrarunternehmen eingebrochen. 2012 bedienten sich bereits 317 mal Einbrecher am Besitz der Landwirte. Die Betriebsstätten sind für Diebe besonders attraktiv, da diese meist außerhalb von Ortschaften liegen und nur am Tage belebt sind.
Landwirtschaftliche Betriebe sind einerseits beliebte Ziele von Kriminellen, die es auf die teuren Maschinen und Geräte abgesehen haben und andererseits von Interesse für Kleinkriminelle, die sich mit ein paar Euro aus der Portokasse bereichern möchten. Die Einbruchsschäden, die letztere verursachen, sind oft höher als die erbeutete Summe.
Nicht nur einzelne Betriebe sind Ziele der Gauner, in letzter Zeit kam es gehäuft zu Eigentumsdelikten bei Agrargenossenschaften in Mitteldeutschland. Auch hier gingen die Täter äußerst rücksichtslos vor.
So wurde beispielsweise Ende November in die Büroräume der Agrargenossenschaft Kirschkau eG eingebrochen. Die Täter beschädigten Türen, Fenster, Schränke sowie technische Geräte und hinterließen so einen Schaden von etwa 15.000 Euro – die Beute: 60 Euro Bargeld.
Was, wenn sie „drin“ sind?
Tätern, die es bis zu den Objekten der Begierde geschafft haben, sollte man auch durch weitere Sicherheitsmaßnahmen in den Räumen den Spaß verderben. Bargeld sollte immer in einem Tresor aufbewahrt werden. Experten sprechen von sogenannten Wertschutzschränken. Diese müssen allerdings gewissen Normen entsprechen. Nicht nur, dass die Klassifizierungensicherheitstechnisch natürlich Sinn machen, bei gewerblicher Nutzung ist es für die Schadensabwicklung der Versicherungen extrem wichtig, keinen billigen unqualifizierten Schrank, sondern einen genormten zu verwenden. Ansonsten kann es sein, dass die Versicherung den Schaden nicht übernimmt, wenn die Täter an das Bargeld kommen.
Mit Feuerlöschern versuchen Kriminelle oft, die Spuren, deren Hinterlassenschaft sie sich durchaus bewusst sind, zu beseitigen. Nicht nur, dass die Löscher natürlich Geld kosten, auch Möbel, Böden und Wände sowie unter Umständen wichtige Unterlagen können durch das Auftragen des Pulvers vernichtet werden. Deshalb empfehlen Polizei und Versicherungen, als Alternative zu den herkömmlichen Brandbekämpfern CO2-Feuerlöscher. Dabei kommt Kohlendioxid (CO2) als Löschmittel zum Einsatz. Nicht nur, dass das natürliche Gas in der Herstellung umweltfreundlicher ist, es ist das einzige Löschmittel, das komplett rückstandsfrei eingesetzt werden kann.
Einbrecher bedienen sich oft Gerätschaften des heimgesuchten Betriebes. In einem jüngsten Fall haben die Täter in einem landwirtschaftlichen Betrieb 14.000 Euro erbeutet. Nachdem sie aus der Werkstatt ein Schweißgerät entwendet haben, stiegen sie über das Dach in die Büroräume ein und schweißten den Tresor auf. Anschließend verwischten sie ihre Spuren mit dem vorhandenen herkömmlichen Pulverfeuerlöscher. Der Schaden durch die so beschädigte Telefonanlage, die Aufräumarbeiten und die Neubefüllung des Feuerlöschers war zusätzlich zum Bargeldverlust erheblich.
Experten empfehlen deshalb, nicht nur Geld und Wertgegenstände zu sichern, sondern den Einbrechern den Zugang zu Hilfsmitteln, wie eben Schweißgeräten, möglichst schwer zu machen.
Alle Antworten zu Sicherheitsfragen gibt es auf der offiziellen Website der Beratungsstelle der Polizei.