Vergangenes Jahr verursachten Naturgefahren zwar nicht so hohe Schäden wie 2021, allerdings fegten drei Orkane über Deutschland.
- 4,3 Milliarden Euro Schäden durch Sturm, Hagel und Starkregen
- Drei Orkane verursachten Schäden in der Höhe von 1,4 Milliarden Euro
- 2021 war das Jahr mit den höchsten Schäden durch Naturgefahren seit Beginn der Statistik
- Klimaanpassung Dreh- und Angelpunkt
Sturm, Hagel und Starkregen haben im 2022 für Schäden in Höhe von 4,3 Milliarden Euro gesorgt. Das geht aus Zahlen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervor. „Nach der Hochwasserkatastrophe 2021 war das vergangene Jahr wieder ein durchschnittliches Naturgefahrenjahr mit vielen Versicherungsfällen, allerdings ohne ein solches Extremereignis wie die Sturzflut Bernd“, kommentiert GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. „Die Schäden 2022 an Häusern, Hausrat, Betrieben und Kraftfahrzeugen liegen nur marginal über dem langjährigen Durchschnitt von 4,2 Milliarden Euro.“
Milliardenschäden durch drei Orkane
Die schwersten Schäden verursachten die Orkane Ylenia, Zeynep, Antonia im Februar. „Mit insgesamt 1,4 Milliarden Euro liegt die Sturmserie auf Platz drei der schwersten Winterstürme seit 2002“, sagt Asmussen. Die Orkane verursachten 1,25 Milliarden Euro Schaden an Häusern, Hausrat und Betrieben sowie rund 65.000 Schäden an Kraftfahrzeugen in Höhe von 125 Millionen Euro.
Insgesamt leisteten die Sachversicherer 2022 drei Milliarden Euro für Sturm- und Hagelschäden und weitere 400 Millionen Euro für Schäden durch weitere Naturgefahren wie Überschwemmungen durch Starkregen oder Hochwasser.
Naturgefahren: 2021 war teuerstes Jahr
2021 ist mit 12,6 Milliarden Euro bislang das teuerste Naturgefahrenjahr für die Versicherer seit Beginn der Statistik in den 70er Jahren. Allein die verheerende Flutkatastrophe im Juli 2021 hatte Schäden von 8,5 Milliarden Euro verursacht – vor allem in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen.
„Auch wenn im zurückliegenden Jahr die Extremregenfälle ausgeblieben sind: Prävention und Klimafolgenanpassung sind Dreh- und Angelpunkt, damit Kosten durch Naturkatastrophen und damit auch Versicherungsprämien zukünftig nicht aus dem Ruder laufen“, sagt Asmussen. „Wir Versicherer appellieren an die Politik, dies in den Mittelpunkt ihrer Überlegungen zu stellen.“