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Laut dem aktuellen Rentenbank-Agrarbarometer sehen sich nur wenige Landwirte für die Zukunft gut aufgestellt.
  • Rentenbank-Agrarbarometer spiegelt Stimmung unter Landwirten wieder
  • Über 1.000 Landwirte und Lohnunternehmen befragt
  • Nur die hälfte der befragten Landwirte planen in nächster Zeit Investitionen
  • Deutscher Bauernverband stellt Forderungen an Bundesregierung

Landwirte schätzen ihre zukünftige wirtschaftliche Lage so schlecht ein wie seit zehn Jahren nicht. Das ist das Ergebnis des Agrarbarometers der landwirtschaftlichen Rentenbank. Die Folge: Die Investitionsbereitschaft sinkt. Nur etwas mehr als die Hälfte der Landwirte und der Lohnunternehmer planen Investitionen in den nächsten sechs Monaten.

Rentenbank-Agrarbarometer: Über 1.000 Landwirte und Lohnunternehmen befragt

Die für das Rentenbank-Agrarbarometer befragten 1.000 Landwirte und 150 Lohnunternehmen stufen ihre aktuelle wirtschaftliche Lage zu 77 Prozent als befriedigend oder besser ein. Auf der Skala, die mögliche Werte von minus 10 bis plus 10 Punkte umfasst, liegt die Bewertung damit bei plus 0,5 Punkten. Allerdings ist der Wert seit Anfang des vergangenen Jahres stark fallend. Gleichzeitig ist die Einschätzung der zukünftigen wirtschaftlichen Lage so schlecht wie nie in den letzten zehn Jahren. 48 Prozent der Befragten geben an, dass sie eine Verschlechterung ihrer wirtschaftlichen Lage erwarten, während 42 Prozent von einer gleichbleibenden Situation ausgehen. Nur acht Prozent rechnen mit einer Verbesserung. 

Geringe Bereitschaft zu investieren

Lediglich 56 Prozent der befragten Landwirte sowie 53 Prozent der Lohnunternehmen planen in den nächsten sechs Monaten Investitionen. Bei diesen Betrieben soll vor allem in Maschinen für die Außenwirtschaft, für den Ackerbau sowie in erneuerbare Energien investiert werden. Weiter wurde gefragt, welche Betriebszweige die Landwirte in den nächsten Jahren ausbauen, zurückfahren oder aufgeben wollen. 28 Prozent der Befragten geben an, Veränderungen zu planen. Dabei wollen die Landwirte insbesondere den Bereich Photovoltaik ausbauen beziehungsweise neu aufbauen. Gleichzeitig planen 54 Prozent keine Veränderungen, weitere 15 Prozent wollen abwarten.

Deutscher Bauernverband: Landwirte endlich entlasten

Vor dem Hintergrund der geringen Investitionsbereitschaft fordert der Deutsche Bauernverband (DBV) die „dringend notwendige Entlastung der Landwirte“, wie Präsident Joachim Rukwied erklärt: „Die Mehrheit der Landwirte sieht in der Agrarpolitik der Bundesregierung einen der zentralen Gründe für die geringe Investitionsbereitschaft und die fehlenden Zukunftsperspektiven.“ Das müsse endlich ein Weckruf sein – sowohl für die Fraktionen als auch für die Bundesregierung. „Die Berliner Politik ist jetzt gefordert, ein Entlastungspaket für die Landwirte auf den Weg zu bringen, das diesen Namen auch verdient“, so Rukwied. Auf die gemachten Zusagen müssten Taten folgen. Insbesondere müsse endlich die steuerfreie Risikoausgleichsrücklage realisiert und konsequent am Abbau bürokratischer Hürden gearbeitet werden.