Frost auf Apfelblüten im Frühjahr
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Schäden im Obstbau: Durch den Klimawandel steigt die Spätfrostgefahr

Durch wärmere Temperaturen kann es mit regionalen Unterschieden verstärkt zu Schäden durch Spätfrost kommen. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung des Deutschen Wetterdienstes.
  • Schäden an Obstblüten durch Spätfrost
  • Wärmere Temperaturen sorgen für frühere Pflanzenentwicklung
  • Dennoch können im Frühjahr Temperaturen auf null Grad sinken
  • Regionale Unterschiede

Zurzeit stehen Wildgehölze, Obstbäume wie Pfirsiche und Zwetschgen sowie Mandelbäume in Deutschland in voller Blüte. In manchen Regionen blühten Ende März sogar schon Süßkirschen. Markante Nachtfröste, wie sie in der ersten Aprilwoche auftraten, können während der Obstblüte zu erheblichen Schäden führen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat daher untersucht, ob der Klimawandel das Risiko für Spätfrostschäden bei Pflanzen erhöht.

Durch den Klimawandel beginnt die Vegetation früher

Durch im Mittel wärmere Temperaturen im Frühjahr beginnt in Deutschland die Pflanzenentwicklung früher. Dadurch erhöht sich jedoch auch die Gefahr von Spätfrostschäden, da die Pflanzen in einem empfindlichen Entwicklungsstadium sind. Trotz der globalen Erwärmung kommt es weiterhin zu den für den Frühling typischen Kaltlufteinbrüchen mit Tiefsttemperaturen unter 0 °C. Sie sind zwar seltener geworden, treffen nun aber auf weiter entwickelte Pflanzen. Während bis in die 1980er Jahre kaum eine Änderung der Kaltlufteinbrüche zu beobachten war, zeichnet sich seitdem ein deutlicher Rückgang ab. Um die Entwicklung zu analysieren, hat der DWD meteorologische Daten und Daten zur Pflanzenentwicklung im Jahresverlauf aus dem Zeitraum 1961 bis 2020 verglichen.

Schäden durch Spätfrost: Starke regionale Unterschiede

Die Untersuchung zeigt, dass der Klimawandel nicht generell zu weniger Frostschäden im Frühjahr führt. Zum Beispiel ist das Risiko von Spätfrost bei Süßkirschen im Osten und Südosten Deutschlands in den letzten Jahren gesunken, aber aufgrund des früheren Blühbeginns könnte es in Zukunft wieder ansteigen. Umgekehrt könnte im Südwesten, wo in der Vergangenheit das Schadfrostrisiko gestiegen ist, mit den weiter ansteigenden Temperaturen die Gefahr für Schadfröste wieder sinken. So muss auch in naher Zukunft mit schädlichen Frostereignissen gerechnet werden, je nach Region und Kultur teilweise sogar mit zunehmender Häufigkeit.