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Tierische Produkte: Finanzierung von Tierwohl durch höhere Mehrwertsteuer?

Der Deutsche Naturschutzring schlägt vor, durch eine Erhöhung der Mehrwertsteuer Tierwohl zu finanzieren. Der Deutsche Bauernverband kann sich das ebenfalls vorstellen.

Naturschützer und Landwirte kritisieren die Bundesregierung dafür, den Umbau der Tierhaltung in Deutschland nicht voranzubringen. Sie regen zur Finanzierung besserer Ställe eine Anhebung der Mehrwertsteuer auf tierische Produkte an. Kai Niebert, Präsident des Deutschen Naturschutzringes (DNR), sagte der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ): „Die Tierhaltung ist der Dreh- und Angelpunkt bei der Transformation der gesamten Landwirtschaft.“ 

Mehrwertsteuer: Erhöhung auf 19 Prozent

Niebert, dessen Verband gut 100 Umwelt- und Tierschutzverbände angeschlossen sind, sprach sich dafür aus, die Mehrwertsteuer auf tierische Lebensmittel auf den regulären Satz von 19 Prozent anzuheben. Gleichzeitig solle seiner Ansicht nach der Mehrwertsteuersatz bei rein pflanzlichen Produkten auf null gesenkt werden. Nebert appelliert an Bundesfinanzminister Christian Lindner, den Weg dafür frei zu machen.

Bauernverband mit Naturschützern auf Linie

Auch der Deutsche Bauernverband (DBV) sieht die Bundesregierung in der Pflicht, wie Vizepräsident Werner Schwarz in der NOZ erklärt: „Das Zeitfenster, innerhalb dessen die Politik noch handeln kann, schließt sich. Es hätten längst erste Schritte eingeleitet sein können.“ Er warnt davor, dass viele Betriebe aufgeben müssten, wenn nichts passiert. Der Bauernverband zeigt sich offen für Nieberts Vorschlag. den Vorschlag. Eine Mehrwertsteuererhöhung bei tierischen Lebensmitteln sei das „kleinere Übel“ im Vergleich zu der anhaltenden Ungewissheit, so Schwarz. Es müsse aber sichergestellt sein, dass die höheren Steuereinnahmen in bessere Tierhaltung fließen.