Die FDP wollte wissen, wie tief die Verbraucher für eine Tierwohlabgabe in die Tasche greifen müssten.
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner treibt den Umbau der Tierhaltung voran – für mehr Tierwohl. Das hat sie erneut auf der Sonder-Agrarministerkonferenz am Donnerstag in Berlin betont. Im Gespräch ist auch eine Tierwohlabgabe, die auf Lebensmittel aufgeschlagen werden soll. Doch wie viel kostet mehr Tierwohl den Verbraucher pro Jahr? Knappe Antwort: 35 Euro pro Person. Laut „Neue Osnabrücker Zeitung“ (NOZ) geht diese Zahl aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der FDP-Fraktion hervor.
Tierwohlabgabe Teil des Umbaus der Tierhaltung
Die Liberalen wollten wissen, welche Mehrausgaben auf Kunden zukommen, wenn der Fahrplan zum Umbau der Tierhaltung so umgesetzt werden würde. Dieser wurde im Frühjahr von einer Expertenkommission vorgestellt. Das Gremium um Ex-Agrarminister Jochen Borchert hatte vorgeschlagen, die Tierhaltung zu verbessern und die dafür notwendigen Umbauten der Ställe mit einer Tierwohlabgabe zu finanzieren.
Ministerium berechnete jährliche Kosten
Das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) veranschlagt in der Antwort exakt 35,02 Euro pro Kopf und Jahr an zusätzlichen Kosten. Dabei entfallen 23,80 Euro auf Fleisch und 4,72 Euro auf Eier. Die Ausgaben für Milch und Milchprodukte könnten um gut 6,50 Euro steigen. Zur Berechnung hat das Ministerium die Kommissionsvorschläge für Preisaufschläge mit dem Durchschnittskonsum tierischer Produkte in Deutschland verrechnet.
Vorschläge werden derzeit geprüft
Wie das BMEL der NOZ mitteilte, würden die Vorschläge der Kommission derzeit geprüft. Das gelte „auch mit Blick auf die Höhe der Abgaben“ sowie für eine Umsetzung der Tierwohlabgabe bei der Außer-Haus-Verpflegung, schreibt Staatssekretär Uwe Feiler in der Antwort. Noch in dieser Legislaturperiode wolle die Bundesregierung Vorschläge zum Umbau der Tierhaltung und der denkbaren Finanzierung vorlegen.