Kunden können sich auch während der Schwankungen auf den globalen Finanzmärkten auf die deutschen Versicherungen verlassen.
- Deutsche Versicherungen überdurchschnittlich solvent
- Versicherungen haben hohes Eigenkapital
- Solvenzquoten: Was ist das?
- Unternehmen müssen Solvenzquoten veröffentlichen
Die Solvenz von Versicherungen ist wichtig für die Unternehmen und vor allem für Kunden. Trotz Schwankungen auf den globalen Finanzmärkten sind die deutschen Versicherungen stabil, wie Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) sagt: „Unsere Berechnungen zeigen: Die Unternehmen verfügen über ausreichend Eigenmittel, um Finanzmarktschwankungen und hohe Inflation abzufedern.“
Lebensversicherungen überdurchschnittlich solvent
Die Lebensversicherer waren zum Jahresende 2022 sehr gut mit Eigenmitteln ausgestattet. „Die Solvenzquoten betrugen durchschnittlich 510 bis 530 Prozent“, so Asmussen. Zum Vorjahresstichtag lag die Quote bereits bei rund 450 Prozent. Ein Grund für den weiteren Anstieg der Solvenzquoten ist das höhere Zinsniveau, das sich positiv auf die Lebensversicherer auswirkt. Die Solvenzquote bezeichnet das Verhältnis von Eigenmitteln zur Solvenzkapitalanforderung. Bei einer Solvenzquote von 100 Prozent können Versicherer auch in einem theoretischen Krisenszenario, das nur alle 200 Jahre eintritt, alle Verpflichtungen erfüllen.
Versicherungen erfüllen ihre Pflichten
„Die Kundinnen und Kunden können sich darauf verlassen, dass Versicherer auch unter widrigen Bedingungen ihre Verpflichtungen erfüllen können“, erklärt Asmussen. Das Vertrauen der Versicherten spiegele sich auch in der anhaltend niedrigen Stornoquote wider.
In der Schaden- und Unfallversicherung blieb die Bedeckungssituation trotz hoher Inflation stabil. Mit einem Wert von 270 bis 280 Prozent zum Jahresende entspricht sie in etwa dem Vorjahreswert von 277 Prozent. Hier wirken sich einerseits die höheren Preise auf die Quoten aus. Demgegenüber haben die gestiegenen Zinsen einen entlastenden Effekt auf die Rückstellungen der Versicherer.
Die Versicherungsunternehmen mussten ihre Solvenzquoten für 2022 in ihren Berichten zur Solvabilität und Finanzlage (SFCR) bis zum 11. April 2023 veröffentlichen. Der Stichtag für Versicherungsgruppen ist der 22. Mai 2023.