deckbullen
Foto: SVLFG

Unfälle: Sicherer Umgang mit Deckbullen

Deckbullen stellen eine erhebliche Gefahr für Milchviehhalter dar. Die SVLFG informiert über Alternativen beziehungsweise den sicheren Umgang mit den Bullen.

Vergangenes Jahr sind rund 5.000 Menschen bei der Arbeit mit Rindern verletzt worden, sechs davon tödlich. 400 Unfälle verursachten Bullen. Die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) weist auf die Gefahren und Maßnahmen zur Senkung der Unfallgefahren hin. Die Gefahren durch den Deckbullen kann man allerdings völlig außer Acht lassen, wenn man auf ihn verzichtet. Das ist durch die Kombination von künstlicher Besamung und elektronischer Brunsterkennung möglich. Solche Systeme haben sich in der Praxis bewährt und sind auch erschwinglich. Trotz allem ist der Deckbulle immer noch häufig fester Bestandteil der Milchviehherde und wird so zu einem unkalkulierbaren Risiko für Leib und Leben.

Natursprung trotzdem noch beliebt

Trotz Alternativen berufen sich Milchviehhalter oft auf wachsende Herdengrößen und verkürzte Brunstphasen beziehungsweise Stillbrünstigkeit. Gepaart mit steigender Arbeitsbelastung setzen sie zunehmend auf Altbewährtes, nämlich den Natursprung. Zuverlässig übernimmt der mitlaufende Deckbulle dabei die Brunstbeobachtung und Besamung der Kühe. Vor allem bei Kühen, die trotz mehrmaliger Besamung nicht tragend wurden, sorgt der Einsatz eines Deckbullen meist für die erwünschte Trächtigkeit.

Sicherheitsmaßnahmen müssen beachtet werden.

Wer auf den Deckbullen nicht verzichten möchte, muss einige Sicherheitsmaßnahmen beachten. Der Deckbulle im Stall muss in einer separaten Bucht gehalten werden. Denn gerade hier muss der Tierbereich mehrmals am Tag betreten werden, wie zum Beispiel beim Melken, zur Boxenpflege oder um die Tiere zu kontrollieren. Dabei sind die Anforderungen an die Deckbullenbucht zu beachten. Diese und andere Vorschriften gehen aus der im April novellierten Vorschrift für Sicherheit und Gesundheitsschutz in der Tierhaltung hervor. Auch beim Weidegang sollte nach Möglichkeit der Deckbulle im Stall in der Bullenbucht bleiben. Geht der Deckbulle dennoch mit auf die Weide, damit brünstige Kühe auch während des Tages auf der Weide trächtig werden können, ist er bei der Rückkehr in den Stall wieder von der Herde zu trennen.

Kombination aus Elektronik und Deckbullen

Möglich und sinnvoll ist auch eine Kombination aus elektronischer Brunsterkennung und Haltung in einer Deckbullenbucht. Hier kann auf den Weidegang des Deckbullens verzichtet werden. Das macht die Milchviehhaltung erheblich sicherer und der Unternehmer kann gezielt entscheiden, welche Kühe er mit geprüften Besamungsbullen besamt und welche Kühe er dem Deckbullen in der Bullenbucht zuführt.

Weitere Informationen erhalten Sie auf der Internetseite der SVLFG.