Das Thünen-Institut untersucht, wie der Ausstoß von Ammoniak in Rinderställen reduziert werden kann.
Die Rinderhaltung steht in der Kritik, eine der größten Quellen für den Ausstoß von Ammoniak zu sein. Das Thünen-Institut hat berechnet, dass sich die Ammoniak-Emissionen senken lassen, wenn die Rinderställe anders aufgebaut sind und ein Abluftkanalsystem installiert wird.
Ammoniak wird abgesaugt und gereinigt
Projektleiter Stefan Linke sieht eine Möglichkeit, die Emissionen zu reduzieren, in einer sogenannten partiellen Unterflurabsaugung. “Die hohe Ammoniakkonzentration wird unter einem Spaltenboden, auf dem die Rinder stehen, abgesaugt und gereinigt. Oberhalb des Bodens belüftet Wind den Stall weiterhin”, erklärt Linke. So könne die Ammoniakbelastung reduziert und gleichzeitig der Tierschutz verbessert werden.
Modell-Vorhaben simuliert Rinderstall
Die Forscher des Instituts haben zusammen mit dem unternehmerischen Kooperationspartner Norddeutsche Bauernsiedlung einen Rinderstall mit 255 Tieren simuliert, in dem die partielle Unterflurabsaugung zum Einsatz kommt. „Die Ergebnisse zeigen, dass die Ammoniak-Emission deutlich gesunken ist“, so Linke. „Da die Methode bisher aber nur mathematisch simuliert wurde, haben wir bereits Kontakt mit Vertretern aus der Abluftreinigungsindustrie aufgenommen, um einen Partner für ein Folgeprojekt zu gewinnen.“ Ziel sei es, einen Rinderstall mit entsprechender Technik zu bauen und zu vermessen.