Dass Algen als Dünger genutzt werden können, ist schon länger bekannt. Forscher und Landwirte testen jetzt eine Methode mit der Algen gezielt Nährstoffe zugeführt werden können.
- Algen als Dünger im Forschungsprojekt WALNUT
- Nährstoffe aus Abwasser
- Potential und Einschränkungen
Im Rahmen des europäischen Forschungsprojektes WALNUT, das auf sinnvolles Recycling von Abwasser abzielt, testen Forscher und Landwirte in Westfrankreich, wie Algen als Dünger genutzt werden können. Wie Euronews schreibt, könnte die Methode nicht nur die Umwelt schützen und Energie sparen, sondern auch die Unabhängigkeit von russischen Importen vorantreiben.
Algen werden auf Abwasser gezüchtet
Die Algen einfach auf dem Feld auszubringen, damit ist es allerdings nicht getan. Die Lösung: Auf Abwasser gezüchtete Algen ernähren sich aus dessen Nährstoffen. Das Algenpulver gibt dann die Nährstoffe an die Pflanzenbestände auf dem Feld ab. Ein Anteil an Mineraldünger ist dennoch notwendig. Aber laut den Forschern kann der Einsatz von mineralischem Dünger immerhin um 25 Prozent reduziert werden, ohne dass die Erträge leiden.
Algen als Dünger: Wissenschaftler sehen Potential
Die Forscher haben die einzelligen Algen für die Tests auf Weizenfeldern auf Molkereiabwässern eines Lebensmittelherstellers angesetzt. Dabei zeigte sich auch, dass Algen allein nicht so viel Ertrag bringen wie reiner Mineraldünger. Mineraldünger setzt Stickstoff sofort frei, Algenpulver wirkt langsamer. „Der Umgang damit erfordert von den Landwirten Voraussicht und mehr Fachwissen“, sagte Orhan Grignon, Berater für Landwirtschaft und Umwelt bei der Landwirtschaftskammer Charente-Maritime, gegenüber Euronews. Die Wissenschaftler sehen dennoch Potential.