Agroforstwirtschaft hat viele Vorteile, zum Beispiel für Biodiversität und Bodenstabilität. Ab 2026 könnte die Förderung verdreifacht werden.
- Geschichte der Agroforstwirtschaft
- Vorteile für Böden und Erträge
- Förderung
Agroforstwirtschaft ist nicht neu. Schon in der Antike und im Mittelalter haben Menschen bewusst Bäume in landwirtschaftlich genutzte Flächen integriert, etwa Obstbäume in Kombination mit Ackerbau oder Viehhaltung. In Mitteleuropa waren Streuobstwiesen oder sogenannte Hutewälder klassische Formen von Agroforst. Letztere sind Wälder, die ausschließlich zur Viehhaltung genutzt werden. Mit der Mechanisierung und der Schaffung von Monokulturen ab den 1950er Jahren wurden Agroforstsysteme zunehmend uninteressant. Dem Klimawandel und der Förderung von Biodiversität geschuldet erleben Agroforstsysteme seit einigen Jahren eine Renaissance.
Welche Vorteile bringt Agroforstwirtschaft?
- Klimaanpassung und Mikroklima: Bäume und Sträucher mildern Temperaturextreme, reduzieren Windgeschwindigkeit und Verdunstung.
- Wasser- und Nährstoffeffizienz, Bodenqualität: Tiefreichende Wurzeln helfen, Wasser und Nährstoffe besser zu nutzen, und fungieren als Nährstoffpumpe.
- Biodiversität und Lebensraum: Mehr Strukturvielfalt (Bäume, Sträucher, Unterwuchs) bietet Lebensräume für viele Arten.
- Erosionsschutz und Bodenstabilität: Gehölze wirken als Windbremse, mindern Erosion und tragen zum Schutz des Bodens bei.
- Diversifizierung und zusätzliche Erträge: Betriebe können zusätzliche Produkte gewinnen (zum Beispiel Obst, Holz oder Biomasse) und ihre Einkommensquellen diversifizieren.
Förderung für Agroforstwirtschaft
Agroforst wird staatlich gefördert, derzeit mit 200 Euro pro Hektar. Laut Deutschem Fachverband für Agroforstwirtschaft (DeFAF) hat die Agrarministerkonferenz (AMK) im Frühjahr dieses Jahres die Eckpunkte zur Anpassung der nationalen Regelungen für den GAP-Strategieplan 2026 definiert und die Einreichung bei der EU-Kommission beschlossen. Im Rahmen dessen soll die Förderung auf 600 Euro pro Hektar erhöht werden. Eine Genehmigung der Kommission steht aber noch aus.
Weitere Informationen zur Agroforstwirtschaft finden Sie auch auf der Internetseite des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL).