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Die Landwirtschaftliche Rentenbank und das Bundeslandwirtschaftsministerium haben eine Analyse in Auftrag gegeben, in der das Potenzial von Nutzhanf untersucht wurde.

  • Anbau von Nutzhanf in Deutschland
  • Anwendungsbereiche
  • Hürden blockieren Anbau
  • 5 Handlungsempfehlungen

Von Textilien, Seilen und Dämmstoffen bis hin zu Speiseöl: Nutzhanf bietet landwirtschaftlichen Betrieben viele Möglichkeiten für die Vermarktung. Doch mit bundesweit rund 7.000 Hektar ist der Anbau in Deutschland noch nicht sehr weit verbreitet. Das Beratungsunternehmen RootCamp hat jetzt im Auftrag der Landwirtschaftlichen Rentenbank und des Bundeslandwirtschaftsministeriums das Potenzial von Nutzhanf für die Bioökonomie analysiert.

Vielfältige Anwendung von Nutzhanf

Der Anbau von Nutzhanf ist laut Landwirtschaftlicher Rentenbank von großer Bedeutung für die Stärkung der Bioökonomie. Das heißt: Er ist wichtig für die nachhaltige und zirkuläre Nutzung von Biomasse aus der Landwirtschaft für den Wirtschaftskreislauf. Dabei zeichnet sich die Pflanze durch ihr schnelles Wachstum und die Möglichkeit der vollständigen Nutzung aller Bestandteile aus. So kann der Stängel beispielsweise als CO2-speicherndes Substitut für fossile Baumaterialien verwendet werden, während die Nüsse als Öl und Pflanzenprotein für die menschliche und tierische Ernährung genutzt werden können. Überdies hat der Anbau von Nutzhanf ackerbauliche Vorteile, indem er die Fruchtfolge auflockert.

Hürden blockieren Anbau von Nutzhanf

Doch das große Potenzial von Nutzhanf wird derzeit nicht vollumfänglich ausgeschöpft. Neben strengen regulatorischen Vorgaben in Bezug auf den THC-Gehalt der Pflanzen hemmen vor allem die eingeschränkten Züchtungsaktivitäten die Nutzung aller Bestandteile der Pflanze. Investitionen in die Verarbeitungsinfrastruktur seien laut der Analyse dringend nötig, um Kapazitäten aufzubauen, die eine wirtschaftliche Produktion ermöglichen. Gleichzeitig seien die Vorteile des Nutzhanfanbaus bei Landwirten noch zu wenig bekannt. Bei diesen Hemmnissen setzt RootCamp an. Die Experten haben Hürden identifiziert und geben fünf zentrale Handlungsempfehlungen ab, um den Anbau von Hanf in Deutschland voranzutreiben.

  • Forschung und Züchtung von Nutzhanfsorten sollen verstärkt werden, um die Nutzbarkeit der Inhaltsstoffe der Pflanze weiter zu erhöhen.
  • Die Normierung im Bauwesen soll angepasst werden.
  • Die intensivere Nutzung der Pflanze für die menschliche Ernährung soll erforscht werden.
  • Durch Investitionen in die Verarbeitungsinfrastruktur könnten Skaleneffekte genutzt werden.
  • Verstärkte Öffentlichkeitsarbeit würde zudem helfen, Vorbehalte abzubauen.

Die komplette Analyse kann auf der Internetseite der Landwirtschaftlichen Rentenbank abgerufen werden.