Die EU-Kommission arbeitet an einem Monitoring zur EU-weiten Überwachung der Bodengesundheit. Verbände sehen erhebliche Belastungen für landwirtschaftliche Betriebe.
- EU Soil Monitoring Law zur Förderung der Bodengesundheit
- Nachteile für Landwirte
- Stellungnahme der Verbände
Mit dem geplanten „EU Soil Monitoring Law“ will die Europäische Kommission den Zustand der Böden europaweit erfassen und verbessern. Ziele sind die Verhinderung von Erosionen sowie Schadstoffeinträge zu verhindern und die Biodiversität zu fördern. Was in der Praxis sinnvoll klingt – gesunde Böden sind die Grundlage für Landwirtschaft – hat aber aus Sicht von Verbänden für landwirtschaftliche Betriebe Nachteile.
Für Landwirte würde das Monitoring vor allem zusätzliche Auflagen und Bürokratie bedeuten. Künftig sollen Daten zu Fruchtbarkeit, Schadstoffen oder Erosion systematisch erhoben werden. Viele Betriebe fürchten mehr Arbeit bei ohnehin knappen Ressourcen.
Bodengesundheit ja, mehr Bürokratie nein
Zudem könnte das Gesetz teure Umstellungen erfordern, etwa durch den Humusaufbau. Kritiker warnen vor Wettbewerbsnachteilen, da höhere Produktionskosten kaum durch Marktpreise ausgeglichen werden. Auch der mögliche Eingriff in Eigentumsrechte ruft Kritik hervor. Wer die Kosten für den zusätzlichen bürokratischen Aufwand übernimmt, ist auch noch unklar.
Verbände wehren sich gegen EU-Monitoring
Ein Bündnis aus dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), dem Deutschen Bauernverband (DBV) sowie Verbänden der rohstoffgewinnenden Industrie fordert die Bundesregierung auf, das EU-Gesetz zur Bodenüberwachung umgehend zu stoppen. Um den Wirtschaftsstandort Europa und die heimische Produktion in Zukunft zu erhalten, brauche es aus Sicht der Verbände klare Bekenntnisse gegen unpraktikable Vorschriften. Bürokratieabbau dürfe nicht mit einem parallelen Bürokratieaufbau an anderer Stelle konterkariert werden, heißt es in einer Mitteilung des DBV.
Die gemeinsame Stellungnahme der Verbände finden Sie auf der Internetseite des DBV.