Die Europäische Umweltagentur sieht in ihrem aktuellen Bericht hohe Defizite bei den Anpassungen an die Folgen des Klimawandels.
- Europäische Umweltagentur legt Bericht zu Gefahren durch den Klimawandel vor
- Auswirkungen des Klimawandels regional unterschiedlich
- EUA analysiert fünf Bereiche
- Versicherer fordern sofortiges Handeln
Eine neue Studie der Europäischen Umweltagentur (EUA) zeigt: Europa ist nicht ausreichend auf die verschärften Klimarisiken vorbereitet. Laut der EUA können die europäischen Strategien und schrittweisen Anpassungsmaßnahmen nicht mit der notwendigen Verbesserung der Klimaresilienz Schritt halten.
Auswirkungen des Klimawandels regional unterschiedlich
Manche Regionen in Europa sind Hotspots für mehrere Klimarisiken gleichzeitig. Südeuropa ist besonders gefährdet durch Waldbrände und durch die Auswirkungen von Hitze und Wasserknappheit auf die landwirtschaftliche Produktion. Aber auch die Arbeit im Freien kann laut Experten gefährlich sein. Überschwemmungen, Erosion und das Eindringen von Salzwasser hingegen bedrohen tief gelegene Küstenregionen Europas, darunter viele dicht besiedelte Städte.
EUA analysiert fünf Bereiche
Die EUA hat in ihrer Bewertung die 36 Hauptklimarisiken für Europa innerhalb von fünf größeren Clustern ermittelt:
- Ökosysteme
- Nahrungsmittel
- Gesundheit
- Infrastruktur
- Wirtschaft und Finanzen
Mehr als die Hälfte der in dem Bericht genannten Hauptrisiken für das Klima erfordern laut der EUA eine sofortige Intensivierung der Maßnahmen, wobei acht Risiken besonders dringlich sind. Dabei geht es vor allem darum, Ökosysteme zu erhalten, die Menschen vor Hitze zu schützen, Menschen und Infrastruktur vor Überschwemmungen und Waldbränden zu schützen und die Tragfähigkeit europäischer Solidaritätsmechanismen, beispielsweise des Solidaritätsfonds der Europäischen Union, zu sichern.
Versicherer fordern sofortiges Handeln
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) fordert nach der Veröffentlichung des EU-Berichts ein höheres Tempo bei der Klimafolgenanpassung. „Der Bericht stellt abermals klar, dass Europa auf die zunehmenden Klimarisiken nicht ausreichend vorbereitet ist. Wir müssen deshalb jetzt mehr tun, um Menschen und Infrastruktur vor Klimafolgen und Extremwetterereignissen zu schützen“, betont GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Eine im Bundestag diskutierte verpflichtende Elementarschadenversicherung alleine sieht der Verband nicht als ausreichend.