Österreichische Wissenschaftler untersuchten in einer Studie die Auswirkung von Trockenheit auf Kichererbsen und Anbaumöglichkeiten in Mitteleuropa.
- Klimawandel erfordert alternative Kulturen
- Kichererbsen trockenresistent
- Ergebnisse eines Feldexperiments
- Fazit des Studienleiters
Vor dem Hintergrund der Klimaveränderungen forschen Wissenschaftler an Möglichkeiten, in unseren Breitengraden Kulturen anzubauen, die mit der Erwärmung zurechtkommen und auch gegen neue Schädlinge resistent sind. So auch die Universität Wien. Was vor einigen Jahren noch unwahrscheinlich klang, ist den österreichischen Forschern nun gelungen: Anbau von Kichererbsen in Mitteleuropa. Mehr noch: Sie sehen darin ein hohes Potential für die heimische Landwirtschaft.
Trockenresistent und hoher Proteingehalt
Konkret hat das Forschungsteam in einer Studie natürliche Variationen verschiedener Kichererbsen-Genotypen und ihrer Widerstandsfähigkeit gegenüber Trockenstress erforscht. Dabei konnten die Wissenschafter zeigen, dass Kichererbsen eine trockenresistente Hülsenfruchtpflanze mit hohem Proteingehalt sind, die Getreideanbausysteme auch im urbanen Raum ergänzen können.
Feldexperiment zeigt Potential von Kirchererbsen
Den Wissenschaftlern gelang es, in einem Feldexperiment in der Nähe von Wien viele verschiedene Kichererbsensorten unter Trockenstress anzubauen. „Die verschiedenen Sorten und Wildtypen zeigen sehr unterschiedliche Mechanismen mit anhaltendem Trockenstress umzugehen. Diese natürliche genetische Variabilität ist besonders wichtig, um dem Klimawandel standzuhalten und das Überleben der Pflanze zu sichern“, so Studienleiter Wolfram Weckwerth.
Forscher identifizierten Klimaauswirkungen auf verschiedene Sorten
Um die Auswirkungen von Trockenstress zu bewerten, nutzten die Forscher einen Stress-Suszeptibilitätsindex (SSI). „So konnten wir Genotypen identifizieren, die unter Stressbedingungen am besten und am schlechtesten abschneiden. Unsere Erkenntnisse sind für die Auswahl von Genotypen zur Züchtung dürretoleranter Kichererbsen entscheidend“, erklärt Erstautorin Palak Chaturvedi. Das Team setzte künstliche Intelligenz, multivariate Statistik und Modellierung ein, um Marker und Mechanismen für eine bessere Widerstandsfähigkeit gegen Dürrestress zu identifizieren.
Weckwerth ergänzt und fasst zusammen: „Mit hohem Proteingehalt und ihrer Dürreresistenz sind Hülsenfrüchte wie Kichererbsen ein Nahrungsmittel der Zukunft. Ein weiterer Vorteil ist, dass ein höherer Anteil an Hülsenfrüchten in den Agrarsystemen eines Landes die Gesamteffizienz der Stickstoffnutzung verbessert. So wird Landwirtschaft auch nachhaltiger.“