Die EU hat Flufenacet die weitere Zulassung entzogen. Der Wirkstoff ist allerdings grundlegend für Ackerbaubetriebe.
- Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) verbietet Flufenacet
- Experte warnt vor Problemen für Ackerbaubetriebe
- In Deutschland bis 2026 verlängert
Nachdem die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) dem Pflanzenschutzwirkstoff Flufenacet die Zulassung entzogen hat, warnt der Pflanzenschutzdienst am Regierungspräsidium Stuttgart vor den Folgen für Ackerbaubetriebe.
Experte sieht massive Probleme bei der Unkrautbekämpfung
Der bevorstehende Wegfall von Flufenacet sei besonders beim Anbau von Wintergetreide schmerzhaft, wird Jonathan Mühleisen vom Pflanzenschutzdienst vom landwirtschaftlichen Informationszentrum Proplanta zitiert. In Gebieten, in denen die getreideselektiven ACCase-Hemmer unzureichend wirken, sei der Flufenacet bislang die tragende Säule in der Unkrautbekämpfung.
Mühleisen befürchtet, dass durch den Wegfall des Wirkstoffes in vielen Fällen der gewohnte Ackerbau unmöglich werde. Laut dem Experten wird auf Problemstandorten eine Auflockerung der Fruchtfolge durch Sommerungen, wie Mais, Hafer oder Körnerleguminosen notwendig sein. Auch Kleegras könne ins Spiel kommen. Mühleisen sieht dabei wirtschaftliche Einschnitte. Aber auch auf besseren Standorten wird es schwierig werden, Unkraut in Schach zu halten. Bei Flächen ohne Unkraut sieht er die Gefahr, dass auf diesen künftig Unkraut wachsen könnte.
Flufenacet in Deutschland bis 2026 verlängert
Wie lange Pflanzenschutzmittel mit Flufenacet noch verfügbar sind, ist laut Proplanta im Moment noch unklar. In diesem Herbst dürften sie für Wintergetreide noch eingesetzt werden. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hat auf nationaler Ebene Pflanzenschutzmittel mit Flufenacet bis 2026 erneut zugelassen. Wie das mit der EU-Entscheidung vereinbar ist, ist noch nicht klar.