blauzungenkrankheit
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Gibt es einen Impfstoff gegen die Blauzungenkrankheit? Bisher musste die Frage mit „nein“ beantwortet werden. Ein Pharmaunternehmen aus Rheinland-Pfalz hat nun einen entsprechenden Impfstoff entwickelt.

  • Pharmaunternehmen entwickelt ersten Impfstoff gegen Blauzungenkrankheit
  • Blauzungenvirus BTV-3 ist für Wiederkäuer tödlich
  • Erfahrungen des Unternehmens in der Tiermedizin

Die Blauzungenkrankheit, eine von kleinen Mücken übertragbare Viruserkrankung, kann für Wiederkäuer tödlich enden. Gefährdet sind demnach sowohl Rinder als auch Schafe. Bislang gab es gegen die Krankheit allerdings keinen Impfstoff. Das Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim entwickelte zusammen mit dem Unternehmen Biovita eine Substanz, die bei Rindern und Schafen präventiv gegen das Blauzungenvirus (BTV) eingesetzt werden kann. Die Genehmigung liegt auch schon vor.

Erster Impfstoff gegen die Blauzungenkrankheit

Es ist nach Angaben des Unternehmens aus Ingelheim am Rhein der erste Impfstoff gegen den BTV-3, der die Mortalität und klinische Symptome verhindert. Darüber hinaus reduziert er die Viruszirkulation im Blut der Tiere und somit das Risiko einer weiteren Übertragung der Krankheit. Das Blauzungenvirus zählt zu den „grenzüberschreitenden Tierkrankheiten“ (TADs). TADs können sich schnell über Ländergrenzen hinweg ausbreiten. 

Unternehmen hat Erfahrung in der Tiermedizin

Boehringer Ingelheim verfügt über ein Portfolio von Impfstoffen gegen verschiedene TADs, darunter die Maul- und Klauenseuche sowie die Vogelgrippe. Nach den jüngsten BTV-3-Ausbrüchen haben sich die Gesundheitsbehörden an die Pharmaindustrie gewandt und die Notwendigkeit eines Impfstoffs gegen diesen neuen Serotyp des Blauzungenvirus hervorgehoben. Ab Anfang Juni 2024 wird der Impfstoff in Deutschland verfügbar sein, dessen Anwendung durch das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) und dem Paul-Ehrlich-Institut (PEI) genehmigt wurde.