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Der BDM befürchtet einen erheblichen Rückgang der Milchpreise und appelliert an die Politik, zu handeln.

  • Statements des BDM zum befürchteten Rückgang des Milchpreises
  • Basis der Informationen
  • BDM fordert „Freiwilligen Lieferverzicht“

Der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) befürchtet einen massiven Rückgang der Milchpreise und fordert von der Politik sofortige Maßnahmen. „Es ist fatal, dass wir zum wiederholten Male vor der Situation stehen, dass die Marktdaten ganz klar erkennen lassen, dass wir auf massive Verwerfungen im Milchmarkt mit riesigen Verlusten für die Milchviehhalterinnen und Milchviehhalter zusteuern und gleichzeitig fast handlungsunfähig sind“, erklärt der BDM-Vorstandsvorsitzende Karsten Hansen. Er wirft der Politik „fehlenden Handlungswillen“ vor. Ein blinder Glaube daran, dass es angesichts immer weniger werdender Milchviehbetriebe nie wieder zu Milchmarktkrisen kommen werde, sei eine zynische Kombination, die zur Schwächung und Perspektivlosigkeit von Milchviehbetrieben führe, so Hansen.

Informationen zum Milchpreis aus „Molkereikreisen“

Karsten Hansen beruft sich auf Angaben „aus Molkereikreisen“. Demnach befürchte man möglicherweise Milchpreissenkungen von minus 15 Cent pro Kilogramm. „Sollte das tatsächlich Realität werden, sprechen wir von einem Verlust von rund 5 Milliarden Euro nur für die deutschen Milchviehbetriebe“, rechnet Hansen vor.  Kein Steuergeld aus Brüssel und Deutschland könne diese Lücke schließen.

Aktivierung eines EU-Instruments

BDM-Vorstand Manfred Gilch genügen Appelle an die Molkereien nicht mehr: „Wir fordern eine organisierte, befristete Reduzierung der EU-Milchmenge auf freiwilliger Basis.“ In der Gemeinsamen Marktordnung der EU sei das Kriseninstrument des Freiwilligen Lieferverzichts gegen Entschädigung bereits vorgesehen. Es müsse nur aktiviert werden, so Gilch.