Ein relativ neuer Begriff ist „Paludikultur“. Dabei geht es um Klimaschutz, Biodiversität und die Bewirtschaftung geeigneter Kulturen.
- Wiedervernässung von Mooren
- Paludikultur
- Reduzierung Emissionen und Förderung von Biodiversität
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Politik und Wissenschaft forcieren die Wiedervernässung von Mooren. Denn trockene Moore geben CO2 frei. Renaturierte Moore können landwirtschaftlich genutzt werden, ohne das Klima zusätzlich zu belasten. Laut Umweltbundesamt (UBA) müssen Landwirte dabei aber umdenken. Wiedervernässte Moore schützen das Klima nur, wenn der Wasserstand hoch genug ist. Unter diesen Verhältnissen lassen sich aber nicht alle Kulturen anbauen. Kartoffeln oder Getreide etwa sind nicht möglich, Schilf, Torfmoos oder auch Erlen durchaus. Auch Viehhaltung ist auf vernässten Mooren nicht möglich. Die Kultivierung wiedervernässter Moore nennen Wissenschaftler Paludikulturen.
Reduzierung der Emissionen
Laut UBA sind derzeit in Deutschland mehr als 92 Prozent der Moorflächen trockengelegt. Fast drei Viertel davon werden landwirtschaftlich genutzt, etwa als Acker oder Weide. Sie machen lediglich sieben Prozent der landwirtschaftlich genutzten Flächen aus, sind aber für rund 37 Prozent aller Emissionen aus der Landwirtschaft verantwortlich. Werden die Flächen wiedervernässt, können diese Emissionen deutlich reduziert werden. Das Bundesamt beruhigt: Da die Moorflächen nur einen so geringen Anteil der Agrarflächen ausmachen, ist durch die Vernässung und Alternativen die Ernährungssicherung nicht gefährdet.
Paludikultur fördert Biodiversität
Paludikultur fördert auf entwässerten Moorböden auch die Biodiversität. Das zeigt ein gemeinsames Infopapier von den drei renommierten Moorforschungsinstitutionen Greifswald Moor Centrum (GMC), Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) und Peatland Science Centre (PSC) der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT).
Die drei Moorforschungsinstitutionen haben in dem achtseitigen Papier ihre aktuellsten Forschungsergebnisse zu diesem Thema zusammengefasst. Paludikulturen schaffen durch die Wiedervernässung Lebensraum für moorspezifische Arten, was nach derzeitigem Kenntnisstand zu einer Zunahme der moortypischen und unter bestimmten Bedingungen auch moorspezifischen Biodiversität führt.
Das Papier kann auf der Internetseite der Hochschule Weihenstephan heruntergeladen werden.