holzdiebstähle
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Obwohl es zu Holzdiebstählen keine bundesweit einheitliche Statistik gibt, sind Waldbesitzer und Verbände in Sorge: Die Eigentumskriminalität in Deutschlands Wäldern nimmt zu.
  • Holzdiebstähle in Thüringen stark gestiegen
  • Auch Nordrhein-Westfalen stark betroffen
  • Verband sieht Energiekrise als Grund

Holzdiebstahl nimmt bundesweit zu. Laut einem Bericht von sueddeutsche.de wurden 2022 bis Oktober alleine in Thüringens Staatswäldern 1.200 Festmeter entwendet. Das schätzt die Landesforstanstalt. Die Dunkelziffer dürfte höher sein. In den Jahren zuvor waren es nur einige hundert Festmeter. Es kam sogar schon vor, dass professionelle Holzdiebe Bäume fällten und mit LKW abtransportieren.

Kriminalität wegen Energiekrise

Während zum Beispiel in Bayern weniger Holzdiebstähle verzeichnet werden, ist auch etwa Nordrhein-Westfalen stark betroffen. Die Forstabteilung des Landesverbandes Lippe führt die Entwicklung auf die Energiekrise zurück. Holz ist als Brennstoff begehrt. „Die Spannbreite reicht vom dreisten Abfahren ganzer Holzpolter bis zur unerlaubten Mitnahme von Brennholz“, erläutert die stellvertretende Abteilungsleiterin Susanne Hoffmann.

Holzdiebstahl ist kein Kavaliersdelikt

 „Diebstahl im Wald lohnt nicht, denn sowohl unsere Förster vor Ort als auch die Polizei sind wachsam“, so Hoffmann. In einem Fall habe die Polizei einen Täter auf frischer Tat beim Beladen seines Kofferraums ertappt. „In einem anderen Fall konnte unser Förster den Täter beim Versuch, eine Kofferraumladung Brennholz zu stehlen, festhalten und die Polizei hinzurufen.“ Der Landesverband bringe jeden Fall zur Anzeige, so die Forstexpertin. „Der Wert des gestohlenen Holzes steht dann oft nicht im Verhältnis zu den Folgen, mit denen die Täter aufgrund ihrer Straftat konfrontiert werden.“ Sie appelliert: „Dass sich einzelne Bürgerinnen und Bürger auf Kosten der Gemeinschaft bereichern, sollte nicht als Kavaliersdelikt gewertet werden.”