Ab 2028 soll sich nach Plänen die EU-Kommission die Verteilung der GAP-Gelder ändern. Kritik kommt vom Genoverband, der auch Agrargenossenschaften vertritt.
- Geplante GAP-Reform 2028
- Bedeutung für Agrargenossenschaften
- Aufschlüsselung der Kürzungen
- Forderungen des Genoverbandes
Für 2028 ist eine Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der EU geplant. Unter anderem soll das Agrarbudget um rund 20 Prozent – von etwa 387 Milliarden Euro auf etwa 302 Milliarden Euro – gekürzt werden. Auch eine Zusammenlegung der bisherigen zwei GAP-Säulen (Direktzahlungen und ländliche Entwicklung) in einen einzelnen Förderfonds strebt die EU-Kommission an. Der Genoverband – die Dachorganisation der Genossenschaften in Deutschland – befürchtet, dass durch die Umstrukturierung weniger Geld bei den Landwirten ankommen wird.
Verband sieht EU-Plan gegen Versprechen der Bundesregierung
Aus Sicht der genossenschaftlichen Landwirtschaft kommt die Diskussion zur „Unzeit“, wie Genoverband-Vorstand Peter Götz betont: „Die neue Bundesregierung hat in der Agrarpolitik wichtige Signale gesetzt und Zuversicht in der Landwirtschaft geschaffen. Jetzt sorgt die EU-Kommission mit den Plänen für die GAP-Reform für große Verunsicherung.“ Götz befürchtet durch die Pläne eine Gefährdung der Existenz von Agrargenossenschaften. „Am Ende würde die EU-Kommission mit ihren Plänen das Gegenteil von dem erreichen, was sie im Sinn hat“, so der Vorstand weiter.
GAP 2028: Das würde die Reform für Agrargenossenschaften bedeuten
Wenn die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik umgesetzt wird, hätten landwirtschaftliche Betriebe mit hohen Einbußen bei den Hektarzahlungen zu rechnen.
- Kürzung um 25 Prozent bei Betrieben, die jährlich 20.000 bis 50.000 Euro erhalten.
- Kürzung um 50 Prozent bei Betrieben, die jährlich 50.000 bis 75.000 Euro erhalten.
- Kürzung um 75 Prozent bei Betrieben, die jährlich mehr als 75.000 Euro erhalten.
- Ab 100.000 Euro soll es keine Direktzahlungen mehr geben.
Der Genoverband sieht ein völlig falsches Signal der EU-Kommission, um mit den enormen Herausforderungen umzugehen: Bürokratie, Markt, Transformation und Digitalisierung, Fachkräftemangel und gesellschaftlicher Wandel. Agrargenossenschaften wären laut Verband als Zukunftsmodell kooperativer Landwirtschaft besonders betroffen, sollte die besondere Struktur als kooperative Mehrfamilienbetriebe nicht berücksichtigt werden.
Impulse statt Kürzungen
Der Verband gibt zu bedenken, dass landwirtschaftliche Betriebe heute so vielfältig und umfassend gefordert seien, da brauche es auf die Zukunft ausgerichtete Strukturen. „Es braucht eine Förderkulisse, die Impulse setzt. Hier ist die EU gefordert, Antworten für die Transformation zu liefern. Eine Kappung und Degression der Förderung für alle Betriebe mit einer Fördersumme ab 20.000 Euro ist mit Sicherheit nicht die richtige Antwort“, so Peter Götz.